Die Stadt Laupheim, südlich von Ulm, wuchs aus Klein- und Großlaupheim zusammen. Daher ist es das Schloss Großlaupheim.
Nach Laupheim kommt man sehr gut über die B 30 und die Bahnlinie, wie früher die Schwäbische Eisenbahn verlief, an Laupheim vorbei.
Laupheim liegt im nördlichen Teil des Landkreis Biberach und ist wegen der angesiedelten Unternehmen und dem Militärstützpunkt der Heeresflieger bekannt. Aber es lohnt sich auch eine Wanderung, denn im Bereich Laupheim gibt es vier Naturschutzgebiete: Mohn’scher Park, Müsse, Osterried und Schand.
Laupheim entstand aus Klein- und Großlaupheim. Großlaupheim entwickelte sich als Siedlungsfläche am jetzigen Marktplatz bei der damaligen Burg, heute Schloss Großlaupheim. Kleinlaupheim erwuchs an der Rottum, wo gleichfalls ein Adelssitz stand. Vermutlich entstanden die Siedlungen des Frühmittelalters hier wegen der guten Verkehrslage entlang der Hauptstraße zwischen Biberach und Ulm. Die beiden Orte waren offenbar auch durch eine Straße miteinander verbunden, welche auch mit der Hauptstraße verbunden war und wo sich immer mehr Menschen im Lauf des Mittelalters ansiedelten.
Erstmals erwähnt wird Laupheim als Louphaim im Jahr 778. Der Name könnte sich auf das Laub der Bäume beziehen. Auch die Alemannen des Frühmittelalters siedelten im nördlichen Laupheim, worauf Grabfunde deuten. Die Teilung in Groß- und Kleinlaupheim wird im Jahr 1340 urkundlich erwähnt. Im 8. Jahrhundert war Laupheim der Hauptort des Rammachgaus. Mit dem Einfall der Ungarn im 10. Jahrhundert wurde auch Laupheim 926 zerstört.
Die Ritter von Laupheim werden im Jahr 1181 erwähnt. Unklar ist ob ein 1110 genannter Landolt von Laupheim hier seinen Sitz hatte. Der 1181 erwähnte Ritter Berthold von Laupheim war Ministerial des Grafen Otto von Hohenberg. Im 13. Jahrhundert waren sie die Ministeriale (Dienstmannen) der Grafen von Kirchberg. Der Notar des Grafen von Berg war der Pfarrer zu Laupheim.
1275 hatte ein Diethoh von Wennedach Besitzungen in Laupheim. Den fraglichen Hof hatte er von Eberhard von Bussmannshausen gekauft und verkaufte ihn 1284 an das Kloster Heggbach. Er wird im Laufe des 13. Jahrhunderts noch einige Male erwähnt.
Und gibt es einen Bezug zu den Herren von Waldsee, die im selben Jahr als Zeugen auftreten. 1287 wird Elisabeth, Witwe des Otto von Laupheim erwähnt und in diesem Zusammenhang auch Diethoh von Wennedach. Letztmalig wird der Adel von Laupheim 1310 erwähnt. Im Jahr 1331 verkauften die Herren von Waldsee alles, auch Laupheim und ziehen nach Österreich (Habsburger). Die Habsburger vergeben das Lehen an die Herren von Ellerbach und es wurde 1334 an die Herren von Freyberg verpfändet.
Im Jahr 1430 bekommt Laupheim die hohe Gerichtsbarkeit und das Marktrecht, das Blutgericht folgt zwölf Jahre später. Im Jahr 1525 – es wütet der Bauernkrieg – schliff der Baltringer Haufen die damalige Burg Laupheim – die Lehenburg. 1570 stirbt der Adel von Ellerbach aus und das Lehen ging 1571 an die von Freyberg.
In den Jahren von 1582 bis 1588 geht das Lehen an die Herren von Weiden. Das Stadtwappen, das heute noch gilt, stammt aus dem Jahr 1596. Die Teilung des Ortes im Jahr 1621 war den Herren zu Weiden geschuldet. Zwei Linien des Adels bekamen jeweils eine Hälfte. Damit wurde auch das Schloss Kleinlaupheim gebaut.
Nach der Säkularisation 1805 ging Laupheim zunächst an Bayern, ein Jahr später an Württemberg. Erst 1869 wird Laupheim zur Stadt erhoben und inzwischen ist es eine “Große Kreisstadt”.
Das Wachstum des Ortes zog bis ins 20. Jahrhundert an, was auch Menschen jüdischer Religion anzog. So entstand der sogenannte “Judenberg” im 18. Jahrhundert. Das Wachstum des 19. Jahrhunderts war vor allem der Eisenbahn geschuldet. Nach dem zweiten Weltkrieg kam der Zuzug mit der Industrie.
Die erste Erwähnung eines Adelssitzes in Laupheim ist von 1325. Aber die Ritter von Laupheim dürften die Burg wohl schon seit dem 12. Jahrhundert bewohnt haben. Die Burg hieß Lehenburg, sie wurde schon 1424 abgerissen und neu gebaut. Sie stand auf der Anhöhe, wo auch das Schloss Großlaupheim steht. Im Jahr 1525 wurde die Lehenburg von Bauern zerstört.
Wie die Burg aussah konnte ich nicht recherchieren, aber sie wurde nach dem Bauernkrieg wieder aufgebaut. Gebäudeteile davon sind auch noch erhalten. Das Steinhaus mit den Ecktürmen, das verwirrenderweise noch Lehensburg oder Altes Schloss genannt wird, ist von 1552.
Das heutige Schloss wurde im 18. Jahrhundert erbaut und wird “Neues Schloss” genannt, das mit seinen Arkaden Züge der Renaissance hat. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt das Mansardendach, das alle Gebäudeteile bedeckt. Dazu kommt noch die sogenannte Vogtei, die seit 2002 der Kultur vorbehalten ist. Die Tor- und Ökonomiegebäude, wie die Flachsscheuer auf dem Gelände, sowie die Mauer und der Schlossgarten gehören zum Schlossensemble.
Das Neue Schloss des 18. Jahrhunderts war mit Barock ausgestattet, der sich heute nicht mehr so sehr zeigt. Man sieht es noch an der Konzeption des dreigeschossigen Baus, dem Garten oder an der Symmetrie. Das neue Schloss verfügt über Rundbogenarkaden von 1680, welche man 1752 umgebaut hat. Die Anleihen der Romanik findet man am Alten Schloss mit seinen Türmen, die aber aus dem 16. Jahrhundert sind. Das Kleine Schlössle, heute das Heimatmuseum, diente früher als Amtshaus. Dort gibt es eine Ausstellung über das Zusammenleben von Christen und Juden.
Auf den Gebäuden, wie am Tor, finden sich die Wappen und Giebel. Im Schlossgarten befinden sich eine Büste von Kilian von Steiner und ein barockes Wegkreuz. Seit 1961 gehört das Schloss Großlaupheim der Stadt, zuvor war es im Besitz der Familie Steiner. Im Schloss Laupheim befindet sich zudem das Stadtarchiv.
Und man kann sich hier trauen lassen, vor schlössischer Kulisse. An Parkplätzen mangelt es nicht und auf dem Areal des Schlosses sammeln sich auch die Caravans.
Das Heimatmuseum ist am Wochenende und an Feiertagen von 13 Uhr bis 17 Uhr offen, jeden ersten Sonntag im Monat gibt es um 14 Uhr eine Führung. Das Schlosscafé hat dienstags bis samstags von 14 Uhr bis 24 Uhr offen, am Wochenende ab 13 Uhr bis 18 Uhr.
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