Im Zentrum der Stadt Königseggwald liegt das Schloss des Adels von Königsegg: Schloss Königseggwald.
Der hohe Adel derer von Königsegg entstammt dem Adel von Fronhofen und bezog die Burg Königsegg hoch über dem Königgseggsee. Heute residiert der Adel im Schloss Königseggwald.
Nach über 200 Jahren der Säkularisierung lebt der Adel von Königsegg von den aus dem Mittelalter stammenden Wäldern und hat das Schloss in Königseggwald bezogen. Das Betreten des Geländes inklusive des Schlossparks ist daher nicht gestattet. Eine Warnung vor dem Hunde steht gut sichtbar am Toreingang.
Das Schloss aus dem 18. Jahrhundert ist ein Einflügelbau in weiß mit grünen Fensterläden. Es misst eine Länge von 42 Metern und die Breite des Gebäudes beträgt 18 Meter. Das Schloss verfügt über drei Etagen und einen gewölbten Keller. Das Walmdach ist von einer Balustrade begrenzt. An das Gelände grenzt die Kirche St. Georg von Königseggwald. Zur Straße hin blockiert ein Verwaltungsbau die Sicht. Das Eingangsportal wird von einem Risaliten gekrönt, welchem um 1900 ein dreiachsiger Portikus vorangesetzt wurde.
Bevor das Schloss entstand, befand sich an der Stelle ein Bethaus, das dem heiligen Georg gewidmet war. Der Bau wurde wohl unter Landolt I. gebaut. 1083 wurde der Platz unter Hezilo zur Grablege des Adels von Landolt. Die Ersten dieses Adels, die dort beigesetzt wurden, waren Landolt II. mit seiner Frau Bertha (von Büren).
Während des Investiturstreits, der sich vom elften bis zum zwölften Jahrhundert zog, wurden die sterblichen Überreste ins Kloster St. Georgen im Schwarzwald gebracht. Der Adel hatte sich im Streit auf die Seite der Zähringer gestellt, in dessen Machtbereich das Kloster lag. Hezilo wurde selbst Mitglied des Konvents dort.
Wann genau der Vorgängerbau an der Stelle erreichtet wurde, bleibt ein Geheimnis der Vergangenheit. Es ist aber offenbar, dass es keine Burg an der Stelle gab. Der Adel der Landolts residierte denn auf der Burg Egg. Vermutlich war das Schloss zunächst ein Verwaltungsgebäude, denn der Adel von Königsegg erscheint in der Gegend erst ab dem 13. Jahrhundert. Vielleicht gehörte das Areal auch zum Franziskanerkloster, das in unmittelbarer Nähe lag.
Nach dem Machtverlust des Adels von Landolt gelangte deren Besitz an das Haus der Staufer und war ein Lehensgebiet von Landau. Die Brüder von Königsegg, Ulrich II. Berthold IV. und Eberhard (auch von Stuben), kauften die Burg Königsegg ‘mit Zugehör’ im Jahr 1311 für 20 Silbermark vom Grafen Eberhard von Landau aus dem Hause Veringen-Nellenburg. Der Adel von Königsegg diente als Ministeriale unter den Staufern.
Erst 1513 zog hier ein Königsegger, Hans Dionys VI. Freiherr von Königsegg zum Königseggberg, ein. Das für die längste Zeit ein einmaliger Vorgang. Diese Linie starb 1545 aus. Das Areal war Teil der Erblinientrennung als zwischen den Königseggern auf dem Berg und der Linie, die in Aulendorf residierte. Ob ein erwähnter Ulirch Schatz, der Burgvogt zu Wald, in dem Haus wohnte, ist unklar. Nach dem Ende der Königseggberger ging der Besitz an die Linie in Aulendorf. Sie nutzten es als Witwensitz.
1765 gab der Graf Carl Seyfried I zu Königsegg-Aulendorf das Schloss Königseggwald in Auftrag. Dafür wurde das alte Gebäude abgerissen. Die frühklassizistischen Baupläne lieferte der Baumeister Pierre Michel d’Ixnard, der zahlreiche Schlösser in Oberschwaben baute. Auch die Front des Aulendorfer Schlosses gestaltete der Baumeister.
Das heutige Aussehen erhielt das Schloss ab dem Jahr 1770 unter der Leitung des Grafen Hermann Friedrich zu Königsegg-Aulendorf. Anfänglich wurde der Bau als Sommerresidenz genutzt, was sich ab 1880 änderte. Die Grafen von Königsegg mussten Aulendorf 1935 verlassen und siedelten nach Königseggwald über.
Das Schloss ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Selbst von außen ist es kaum einsehbar. Im Inneren sind Teile von d’Ixnard Gestaltung erhalten. Der Deckenstuck verfügt jedoch nicht über geometrischen Formen, sodass man von Jakob Ruez als Schöpfer ausgeht.
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