Das Schloss in Wolfegg ist eines der bekannten Schlösser in Oberschwaben und zählt zu den Veranstaltungsorten in Wolfegg.
Das Wolfegger Schloss ist ein Hingucker, da es etwas erhöht gebaut wurde, kann man es auch schon von Weitem sehen. Hier gibt es nur selten Führungen, aber es wird auch als Eventort oder für Konzerte oder Ausstellungen genutzt. Da die die fürstliche Familie das Schloss bewohnt gibt es nicht so viele Führungen. Zweimal im Jahr kann man das Schloss begutachten, im Juni und September.
Die Geschichte des Schloss Wolfegg geht auf den Truchsess Jakob Waldburg und seine Frau Gräfin von Zimmern zurück, welche im 16. Jahrhundert lebten. Sie machten sich daran das Schloss neu aufbauen zu lassen, wo vormals ein anderes Gebäude stand.
Vermutlich stand schon ab dem 12. Jahrhundert an der Stelle eine Burg. Bekannt ist, dass so um 1500 herum eine Burg an diesem Ort errichtet wurde. Damals noch unter Johannes (Sonnenbergische Linie) und ab 1502 wurde der Bau unter Baumeister Burkhart Engelberg sogar noch erweitert. Allerdings war auch das wohl nicht unbedingt ein ansehnlicher und gemütlicher Bau. Ein verschachteltes und ummauertes Gebilde mit einem großen Torturm als Eingang von Südwesten. Die Kernburg ist hinter einer weiteren Mauer. Sie bestand aus einem großen Gebäude im südlichen Teil mit sechs angebauten Türmen (drei pro Seite), die vermutlich die Treppen enthielten, und einem überragenden Bergfried, sowie einem weiteren Gebäude dahinter. Was genau in der Vorburg angesiedelt war ist unbekannt, aber vermutlich Handwerker und Verwalter. Das weiß man wegen eines Bildes des damaligen Baus von 1555 – wobei der Bergfried in seiner Ansicht der Burg Waldburg ähnelt.
Jakob und Gemahlin wohnten im Schloss Waldsee, als die Burganlage in Wolfegg abbrannte und sie einen neuen Bau in Auftrag gaben. Aus einem Brief ist bekannt, dass man in Preußen und Litauen um finanzielle Beigaben warb. Das Vorbild der Vierflügelanlage im Stil der Renaissance war das Schloss in Meßkirch; seiner Zeit das erste Gebäude dieser Architektur nördlich der Alpen. Auch der Baumeister, Jörg Schwarzenberger, wurde zum Bau hinzugezogen. Ab 1578 beginnen die Bauarbeiten. Teile des alten Baus wurden integriert, andere abgerissen.
Im Inneren baut man die Funktionsräume im Erdgeschoss, im ersten Stock die Gästezimmer und im zweiten Stock wohnt der Adel. Die Architektur des Schlosses wurde nach dem Vorbild der Renaissance erbaut.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648), kurz nach Weihnachten 1646, wurde es teilweise zerstört, was bei der Renovierung im 17. Jahrhundert auch zur Änderung der durchaus sehenswerten Innenarchitektur führte. Wegen des finanziellen Engpasses dauerten die Bauarbeiten dazu bis 1649. Der gearbeitete Stuck war von Balthasar Krimmer aus Wangen.
Ab 1720 unter der Herrschaft von Graf Ferdinand Ludwig Waldburg-Wolfegg, und dem Kapital seiner Frau Maria-Anna von Schellenberg, wurde das Schloss Wolfegg ausgebaut. Der Baumeister war Johann Georg Fischer aus Füssen. Der Rittersaal und die Wohngemächer des Adels wurden in den ersten Stock verlegt, was unüblich war.
Im Jahr 1872 kamen neue Herrscher ins Schloss Wolfegg und bauten um, damals im Stil des Historismus. Ab 1880 widmete man sich dem Ostflügel des Gebäudes. Ein Gang führte zur Kirche, wie schon bei dem Burgstil des Ursprungsbau. Das Speisezimmer wurde im Stil des Rokokos und der Ahnensaal im Stil der Renaissance gehalten, da bleibt noch: Neogotisch wurde die Frauenkemenate.
Das Schloss war damals wie heute im Besitz der Adelsfamilie Waldburg-Wolfegg, deren Kunstsammlung auch im Schloss von Wolfegg gelagert wird. Zu den sehenswerten Räumen gehört zweifellos der Rittersaal, der vorgelagerte Bankettsaal und das Bilderzimmer im ersten Stock. Sie entstanden während des 16. Jahrhunderts und zeigen monumentale Deckenbilder, wie sich die Herrschaft damals sah. Beteiligt sollen die Künstler Johann Jakob Herkommer, Johannes Schütz, Franz Joseph Spiegler und Johann Georg Hermann gewesen sein. Im Rittersaal befindet sich im Deckengemälde Herkules, mit dem sich die Waldburger wohl identifizieren. Ein herrliches Kunstwerk des Barock im Rittersaal, an dem man noch lange gearbeitet hat.
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1901 hat man hier auch die älteste Karte der Welt mit vier Kontinenten gefunden; vier - weil der Kartograf der Renaissance Waldseemüller dort America erstmals als Kontinent einzeichnete. ;) Das nur so als Info...
PS: Also lag bis in die 90er Jahre ein Stück Weltgeschichte im oberschwäbischen Wolfegg!