Nördlich von Bad Schussenried, ein paar Kilometer nach der Stadtgrenze, kann man den Ursprung der Schussen sehen. Dieses Gewässer prägt das Tal Oberschwabens. Das Schussental zieht sich von hier bis zum Bodensee.
Oberschwaben ist vor allem durch die Endmoränen der Eiszeit landschaftlich geprägt, so auch das Schussental. Der Schussenursprung ist Quell für Energie gewesen und ist bis heute ein Quell der Geschichte.
Der Schussenursprung – so sagt man – ignoriert die europäische Wasserscheide. Dies liegt daran, dass die Schussen vom Wasser des Federsees gespeist wird und unterirdisch fließt. Denn dieser Schussenquell liegt unmittelbar am inneren Rand der würmeiszeitlichen Endmoräne, welche die höchste Erhebung zwischen Donau und Rhein ist. Diese Endmoräne zieht sich durch Oberschwaben, auch beispielsweise durch das Wilhelmsdorfer Ried, wo ebenfalls die europäische Wasserscheide verläuft.
Im 19. Jahrhundert hat man ein großes Stück des Rieds der Schussen trockengelegt. Man wollte, wie überall, den Torf in der Nähe von Steinhausen stechen. Die Schussen führte sodann nicht mehr genug Wasser, was für die damalige Wirtschaft eine Katastrophe war. 1866 wurde die Schussen von einem Schussenrieder Müller tiefergelegt, um ihre Kraft zu versärken.
Ziel der Aktion war es, die Schussen mit mehr Wasser und damit mit Kraft zu versorgen, denn Energie brauchte man für die Mühlen und Sägewerke jener Zeit.
Ein kleines Kunstwerk im Wasser der Schussen, eine alte Fahrradfelge mit angebrachten Paddeln erinnert an die Zeit, da das Wasser eine unschätzbare Energiequelle für die Menschen war.
Bei den Bauarbeiten zur Verstärkung der Schussenkraft stieß man auf Geweihe und Knochen von Rentieren, die offensichtlich von Eiszeitmenschen erlegt wurden.
Einen Teil der Funde kann man sich im Federseemuseum in Bad Buchau ansehen. Damals, so kombiniert man heute, war dies eine Landenge, da vom Süden der damalige Aulendorfer Eisstausee und vom Norden der damals viel größere Federsee den Weg der Rentiere sperrten. Sie mussten also durch diese schmale Gasse kommen. Unsere Vorfahren wußten dies und gingen hier auf die Pirsch.
Der Schussenursprung bietet sich als Wanderziel an, da er außerhalb von Bad Schussenried im Wald liegt und es einige Wanderwege gibt, die dort hinführen. Außerdem gibt es selbstverständlich Erklärungen zu den Funden und der Geschichte des Schussenquells.
Mit Bänken an der Ausgrabungsstelle hat man einen Rastplatz und folgt man dem Wasser, kommt man zu einem kleinen Brückchen. Dieses überquerend und dem Weg folgend erreicht man auch einen Grillplatz.
Erste Bänke sieht man auch, wenn man sich dem Schussenursprung über die Landstraße nähert. Außerdem gibt es Parkplätze auf der anderen Seite der Bahnlinie, die aber nicht mehr genutzt wird und gefahrenlos überquert werden kann.
Ein Beispiel für einen kurzen Wanderweg bietet die Seite Schussenwanderung. Und hier noch die Googlemaps für ein leichteres Auffinden der Schussenquelle. Obwohl es auch Schilder gibt, die den Weg zum Schussenursprung weisen.
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