Die Pfarrkirche von Wolfegg liegt auf dem Gelände des Schlosses und ist der Heiligen Katharina gewidmet. Ein barockes Juwel an der Grenze zum Rokoko.
Die Stadt Wolfegg verfügt über ein prächtiges Schloss, auf dessen Gelände auch die örtliche Pfarrkirche liegt. Die St. Katharina Kirche wartet mit spätbarocker Pracht in Architektur und Malerei auf.
Auf dem Gelände des Schlosses von Wolfegg liegt die St. Katharina-Kirche, die seit 1821 die örtliche Pfarrkirche ist. Ursprünglich stand an der Stelle eine Franziskanerniederlassung. Das ist dem Graf von Sonnenberg, Johann von Waldburg, zuzuschreiben. Das Haus Waldburg ist mit dem Adel von Wolfegg verwandt. Die Stiftung war ein Kriegsgelübde, das der Graf im Feldzug gegen die Republik Venedig gab. Der Graf besiegte die Republik zwar, aber erfüllte sein Gelübde nur bedingt. Er stiftete die Kirche für zehn Franziskaner, aber erst sein Nachfolger begann mit dem Bau. 1510 startete Georg III, der Bauernjörg, die Bauarbeiten. Er übergab die Stiftung zunächst an die Franziskaner, aber neun Jahre später wurde daraus ein Kollegiatstift. Für sie wurden die Pfarreien Wolfegg und Thann (heute: Alttann) inkorporiert. Es war die Zeit der Reformation und des Bauernkriegs.
Johann Georg Fischer wurde ab 1725 mit dem Neubau der Stiftskirche beauftragt und stand in Konkurrenz zu dem bekannten Baumeister Bagnato, der etliche barocke Kirchen, wie Birnau, in der Region erbaute. Der Plan sah eine Doppelturmfront vor. Der Neubau startete mit dem Abriss der alten Kirche 1733. Im Laufe der Bauarbeiten wurde das Kirchenschiff noch verlängert. Die Bauarbeiten zogen sich bis 1742, als der Bischof von Konstanz, Graf Fugger, die Kirche weihte.
Mit der Säkularisierung gelangte das Chorherrenstift zunächst an den Fürsten, aber drei Jahre später wurde es aufgehoben. Aus rechtlichen Gründen wurde das ein später wiederholt. 1821 wurde es die Pfarrkirche und die vorherige gotische Pfarrkirche des Heiligen Ulrichs wurde profaniert. Die Stiftskirche war bis 1821 nicht nur der Heiligen Katharina, sondern auch dem Heiligen Franziskus gewidmet.
Das heutige Antlitz des Baus wurde von einem neobarocken Glockenturm des Architekten Joseph Cades von 1906 verändert. Im Jahr 1884 wurde die barocke Pracht übermalt, die seit 1964 wieder zu bestaunen ist.
Die St. Katharina Kirche in Wolfegg hat ein rechteckiges Kirchenschiff mit drei Joche, das mit einer runden Apsis abschließt. Das dritte Joch zeugt von der Erweiterung der Kirche. Das geräumige Gotteshaus verfügt über drei Etagen, was sich an den Rundbogen-Fenstern exemplifiziert. Der Blick zur Decke der Apsis deutet eine Kuppel an, deren Vorbild der Petersdom in Rom war.
Der Chor ist von außen, auch dank des Turms, hervorgehoben. Anders als der hohe Turm des 20. Jahrhunderts verfügt dieser über ein Mittelrisalit, eine quadratische Uhrenetage und ein oktogonales Glockengeschoss aus Tuffstein. Der Turm weist auch Aussparungen auf, in denen Figuren von Anton Stapf eingelassen sind. Die Sandstein-Figuren zeigen Graf Ferdinand Ludwig und den Schlossbauer Graf Jakob V. von Waldburg-Wolfegg-Zeil.
Der Stuck und die Stuckmarmorepitaphe der Rokoko-Kirche entstanden unter dem Künstler Johannes Schütz ab 1736. Das große Deckenbild schuf Franz Anton Erler aus Ottobeuren und der Hochaltar und die Seitenaltäre sind vom Bildhauer Peter Heel aus Pfronten. Das Hochaltarblatt von Caspar de Crayer von 1660 ist noch aus der Vorgängerkirche. Der Marienaltar wurde von Franz Georg Hermann aus Kempten 1737 gemalt. Die Vorgängerkirche wies drei Altäre auf, heute sind es neun. Die Orgel von 1736 stammte von Jakob Hör aus Ochsenhausen, ist aber 2009 erneuert worden. Die Kanzel mit Putten und dem heiligen Paulus ist von 1749 aus der Werkstatt des Bildhauers Johann Wilhelm Hegenauer. Das Nussbaum-Chorgestühl wurde 1749 durch Michael Bertele geschaffen.
Im Inneren ist das Frsko über dem Chorbogen mit Wappen ausgeschmückt, die von der Heiligen Katharina gebündelt werden. Unter dem Mittelschild steht eine Büste, die vermutlich den Gründer zeigen, und zu dessen Seite die personfizierte Liebe, Glaube und Hoffnung in der Mittelkartusche. Ein Werk zwischen Barock und Rokoko.
Das dominante Deckengemälde von Erler ist von 1736 und stellt den Kampf von 1487 dar, der das Kriegsgelübde auslöste und was zur Stiftung führte. Im Zentrum die Heilige Katharina von Alexandrien. Das Bild erzählt die Geschichte vom Anfang über der Orgel bis zum Sieg des Grafen über dem Chorbogen. Auch das Schloss und die Stiftskirche sind zu sehen. Des Weiteren findet man Fresken im Chor, die das Leben der Heiligen Katharina samt ihrer Enthauptung zeigen. Weitere Malereien zeigen große Kirchengelehrte und Apostel.
Die Gruft des Adels befindet sich seitlich zum Hochaltar mit den Grabmalen aus Marmor von Willibald und Ferdingand Ludwig Waldburg-Wolfegg. Ein Grabmal ist dem Johannes von Sonneberg und seiner Gemahlin gewidmet. Zur Gruft führt das Epitaph des Grafen Jakob von Waldburg-Wolfegg.
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