Stadtmauer & mittelalterliche Türme in Isny im Allgäu

Die Stadtbefestigung in Isny ist in weiten Teilen noch erhalten und kann teilweise begangen werden.

Die Stadt Isny im Allgäu wird fast gänzlich von einer Stadtmauer umfasst und einige Türme aus dem Mittelalter sind ebenfalls noch erhalten.

 

Begehbare Stadtmauer von Isny

Die Stadt Isny erhielt im 13. Jahrhundert das Stadtrecht nach dem Vorbild von Lindau. In dieser Zeit entstand auch die Stadtbefestigung der Stadt. Die Stadt umfassend maß die Mauer 1.326 Meter und heute sind noch 740 Meter davon erhalten. Das Baumaterial der Stadtmauer besteht aus Findlingen, die der Rheingletscher mit sich in die Umgebung trug. Um die Stadtmauer zog sich zudem ein Graben, der als Schlossgraben auch beim Schloss Isny noch zu sehen ist.

Noch heute kann man Teile der Stadtmauer auf dem Wehrgang begehen, wie beispielsweise beim Wassertor. Entlang der Unteren Stadtmauer führen ein paar Holztreppen nach oben. Im Mittelalter war die gesamte Stadtmauer begehbar und mit Schießscharten nach außen versetzt.

Wachtürme von Isny

Die ovale Form des Stadtkerns ergibt sich aus der Stadtmauer aus dem Mittelalter. Dazu gehören selbstverständlich auch Wachtürme, von denen in Isny noch einige stehen. Der Blaserturm steht im Zentrum, die Wachtürme der Stadtverteidigung sind in die Stadtmauer integriert. Einige Türme wurden als Lager für Waffen und deren Munition genutzt, aber auch als Gefängnis.

An der Unteren Stadtmauer befindet sich der Speicherturm, der aus Backsteinen erbaut wurde und von einem Kegeldach gekrönt ist. Der Bau stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde temporär als Gefängnis genutzt. Der Diebsturm ist aus dem 14. Jahrhundert. Erstmals erwähnt wird der Diebsturm dann im Jahr 1402 und besteht aus Kalktuffstein.

Der Name verrät es fast, auch dieser Turm diente als Gefängnis – tatsächlich befanden sich darin sogar zwei. Dem vorgelagert findet sich der Zwinger, welcher aus dem 13. Jahrhundert ist. Wo heute keine Mauer mehr steht, findet sich relativ allein der Hafendeckelturm, der ebenfalls dem 16. Jahrhundert entstammt. Das Dach wurde jedoch erst im 19. Jahrhundert hinzugefügt und ersetzte das Kegeldach.

Der Mühlturm, der gleichfalls im 16. Jahrhundert gebaut wurde, verdankt seinen Namen einer Mühle, die bis ins 19. Jahrhundert daneben stand. Heute ist das Gebäude das Museum am Mühlturm. Unter dem Turm fließt der Stadtbach und damals diente er der Wasserabsicherung. Der Mühlturm ist außerdem eine Station der Oberschwäbischen Mühlenstraße.

  • Speicherturm
  • Untere Stadtmauer 22
  • 88316 Isny im Allgäu
  • GPS: 47.693640, 10.038819
Diebsturm
  • Diebsturm
  • 88316 Isny im Allgäu
  • Obere Stadtmauer
  • GPS: 47.690896, 10.039402
  • Hafendeckelturm
  • Fabrikstraße
  • 88316 Isny im Allgäu
  • GPS: 47.691276, 10.037239
  • Mühlturm
  • Fabrikstraße 10
  • 88316 Isny im Allgäu
  • GPS: 47.692255, 10.037171

Tortürme von Isny

Im Mittelalter existierten noch vier Tortürme an den vier Stadtausgängen, von denen heute noch zwei zu sehen sind. Das Bergtor und das Obere Tor wurden im Jahr 1865 abgerissen. Der Schutt des Bergtors wurde dafür genutzt, um den Stadtgraben aufzufüllen. Heute stehen noch das Wassertor und das Espantor.

Das Espantor hat ein Trapez als Grundriss, was es ermöglicht die vier Ecken zu sehen und es ist ebenfalls Teil der Stadtmauer. Das Espantor wurde im 13. Jahrhundert erbaut, aber erst 1413 in den Urkunden erwähnt. Die verwirrende Inschrift sagt jedoch 1467. Der Name kommt nicht von Spanien wie man meinen könnte, sondern referiert auf Espan als Synonym für Allmende. Also ein Platz der Gemeinde, auf dem alle ihre Tiere hinführen dürfen. Außerdem fanden dort Festivitäten und Schießübungen statt.

  • Espantor
  • Rainstraße 4
  • 88316 Isny im Allgäu

Der Wassertorturm ist heute die Galerie im Turm und daneben befindet sich noch ein altes Häuschen, das einst mit einem Wächter bemannt war. Erstmals erwähnt wurde das Wassertor bereits 1337, jedoch ist der heutige Bau aus dem 15. Jahrhundert. Auch dieser Turm diente im 16. und 17. Jahrhundert als Knast, wobei der Gefangene durch ein Loch im Boden in die Zelle gelassen wurde. Im Museum im Turm kann man noch das Stübchen des Wächters begutachten. Das Dach des Turms ist aus dem 18. Jahrhundert, also aus der Zeit des Barock, währen die Glocke noch von 1643 ist.

  • Wassertor
  • Wassertorstraße 52
  • 88316 Isny im Allgäu

Wo befindet sich die Türme und die Stadtmauer?

Schwoable

Neueste Beiträge

Weihnachts-, Nikolaus- und Adventsmärkte in Oberschwaben 2024

Übersicht über die wichtigsten Weihnachts- und Adventsmärkte in Oberschwaben. Wenn der Winter beginnt, dann freuen…

2 Wochen ago

Der satanische Räuber: Moderne Fassung von “Der Räuber und die zwölf Müllertöchter”

Die Räubersleut geisterten vor allem im 18. und 19. Jahrhundert durch Oberschwaben. Einige Legenden berichten…

4 Wochen ago

Malefizschenk | Der Reichsgraf Schenk von Castell

Einerseits war Franz Ludwig Schenk von Castell seiner Zeit voraus, andererseits machte er ein Geschäft…

1 Monat ago

Blutgericht zu Cannstatt und die Herzöge von Alemannien

Im Jahr 746 ließ ein fränkischer Herrscher den alemannischen Adel in einer einzigen Nacht einsperren…

2 Monaten ago

Schlacht bei Ostrach: Buchbühl-Denkmal zur Schlacht von Frankreich vs Österreich

Am westlichen Rand Ostrachs liegt das Buchbühl-Denkmal. Es erinnert an die ‚Schlacht von Ostrach‘ zwischen…

2 Monaten ago

Fuggerschloss Oberkirchberg in Illerkirchberg

Ein prächtiges Schloss liegt auf der Erhebung über dem Illertal bei Oberkirchberg, einem Teil von…

3 Monaten ago