Es gab vier Burgen mit dem Namen Wildenstein im Donautal: Altwildenstein, Unterwildenstein, Hexenturm Wildenstein und Hahnenkamm Wildenstein.
Insgesamt vier Burgen thronten einst auf den Höhen des Donautals und eine ist immer noch vorhanden. Heute ist es eine Jugendherberge, aber es lockt auch eine Burgschanke im Sommer. Rundherum lagen die Burgen Altwildenstein, Unterwildenstein, Hexenturm Wildenstein und Hahnenkamm Wildenstein. Ja, die Gegend ist auch geradezu prädestiniert dafür.
Die erste der vier Burgen in direktem Umfeld zur heutigen Burg Wildenstein war die Burg Altwildenstein. Aufgrund der chronologischen Reihenfolge nennt man sie auch die Vorwildersteinburg. Wie die anderen Burgen auch, lag sie hoch über dem Donautal auf einem Sporn.
Noch heute finden sich Mauerreste, die in die Höhe ragen, aber im dokumentarischen Bereich ist nicht viel los. Die Mauerreste sind Teil des ehemaligen Wohnturms, der aus Buckelquadern errichtet wurde. Gebaut wurde die Burg im 12. Jahrhundert.
Es war wohl der Stammsitz der von Wildenstein, ein hohes Adelsgeschlecht im frühen Mittelalter. Im 12. Jahrhundert werden zwei Brüder in den Annalen des Klosters Salem genannt: In den Jahren 1168 und 1174. Schon 1263 starb der Adel aus und eine andere Linie übernimmt den Sitz und benennt sich danach.
Mit dem Bau der Burg Unterwildenstein wird die Burg aber nicht abgerissen, sondern es entstehen auch die anderen Burgen Wildenstein, vermutlich um alle Richtungen abzusichern. Die Burg Altwildenstein wird zum Ende des 13. Jahrhunderts aufgegeben. Ob sie davor als Steinbruch diente oder eventuell sogar nochmal umgebaut wurde, ist noch nicht abschließend geklärt. Als der Adel in der männlichen Linie verstirbt, dient die Burg nicht mehr als Wohnsitz des Adels.
Da die Burg zwei Brüdern gehörte, war sie auch zweigeteilt oder eine Zweierburg – daher vielleicht die Umbauarbeiten. Jedoch kann sie nicht allzu groß gewesen sein, was schon der Platzmangel zeigt. Denn die Burg lag auf einer Felsanhöhe, die zehn Meter hoch war und mit 18 auf 9 Meter Fläche nur wenig Platz bot. Der Wohnturm darauf maß 14 auf acht Meter.
Zur Burg kam man über einen schmalen Gang westlich des Felsvorsprungs, welcher zu einem Plateau führte, der gut zu verteidigen war. Außerdem war es wohl der Platz der Vorburg oder der anderen Burg. Auch von diesem Teil der Burg sind noch Mauerreste zu finden, die jedoch nicht zuzuordnen sind. Dafür findet man Bearbeitungsspuren im Fels. Die beiden Burgteile waren über einen schmalen Gang miteinander verbunden.
Ansonsten gibt es hier weitere Mauerreste in Form an der Ost- und an der Nordwest-Seite. Des Weiteren findet man einen kleinen Graben, der wohl als Wasserreservoir diente. Auch mittelalterlichen Mörtel fand man unterhalb der Burg, welche wohl beim Mauern der Burg herunterfielen.
Ähnlich wie die Burg Altwildenstein, ist diese Ruine auf einem Felsvorsprung gebaut. Das machte es einfach, die Anlage zu verteidigen. Die Burg Unterwildenstein verdankt ihren Namen der Position, denn sie liegt 30 Meter tiefer als die Burg Altwildenstein – auf 730 Metern.
Die Burg, so manchen Ansichten nach, war Teil der Burg Altwildenstein, andere sehen das anders. Vielleicht war es die Burg der Nachfahren des anderen Bruders, der in Altwildenstein hauste. Vermutlich war es einfach eine Absicherung in diese Richtung. Aber es gibt keine Urkunden dazu, jedoch lassen sich auch hier Mauerreste und eine Höhle finden, die wohl Teil der Burg war.
Die Burg Unterwildenstein entstand zwischen 1200 und 1250 und war wohl ebenfalls eine Burg des Freiadels von Wildenburg. Im Jahr 1263 erlischt die männliche Erbfolge, wie schon erwähnt, und die Tochter heiratet in die Familie von Justingen ein. Damit geht das Erbe an die Familie, die sich fortan von Wildenstein nennt.
Auf einem anderen Felsvorsprung im Süden bauten die von Wildenstein die Burg auf dem Hahnenkamm. Dabei diente die Felsformation selbst als Namensvorgabe, denn sie sieht aus, wie ein Hahnenkamm und reicht 20 Meter hoch. Auf der anderen Seite geht es 80 Meter steil in die Tiefe.
Die Burg entstand ebenfalls schon im elften Jahrhundert und lebte ebenfalls nur kurz. Sie liegt außerdem tiefer als die Burg Unterwildenstein auf 730 Meter Höhe. Es wurde mit kleinen Quadern gebaut. Heute findet man noch Mauerreste auf dem Fels, der nur zehn auf zwei Meter misst. Dazu gehörten die Frontmauer des Wohnturms und eine Mauer auf der Rückseite.
Sie existierte wohl nur eine oder zwei Generationen, denn noch im Jahrhundert der Erbauung wurde das Gebäude wieder verlassen.
Die Burg verteilte sich auf mehrere Ebenen des Felens und auf der mittleren Höhe befand sich vermutlich der Zugang, der sich durch den Fels zieht. Auf dieser Höhe standen vermutlich auch die Wirtschaftsgebäude der Burg.
Die vierte ehemalige Burg von Wildenstein heißt Hexenturm. Diese liegt auf 770 Meter Höhe und entstand ebenfalls im 12. Jahrhundert. Genau wie die anderen Burgen war sie vermutlich ein Teil der zusammenhängenden Befestigungsanlage zur Kontrolle des Handels auf der Donau.
Diese Burg befand sich auf zwei Ebenen: Der oberen Burg und der unteren Burg, wovon noch einige Mauerreste zeugen. Von der Unterburg sind an der nördlichen Seite Buckelquadersteine zu sehen und es findet sich ein Felssprung. Der Fokus war aber unten und dort befand sich auch der Burghof, der von Osten her zugänglich war.
Die Bauarbeiten dafür zogen sich wohl hin oder man plante den Ausbau erst später, denn die beiden Burgteile entstanden zu unterschiedlichen Zeiten. Doch beide entstanden zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Diese Burg wurde aber erst um 1400 aufgegeben.
Woher hat der Hexenturm seinen Namen? Eine Sage zu der Burg erzählt, dass man hier die Hexen verurteilt hat. Alle Hexen der Umgebung wurden hierher gebracht. Als man sie zusammengetrieben hatte, brach die Brücke zur Burg ein. Als Zeichen Gottes gedeutet, ließ man die Hexen dort verhungern. Es schlug ein Blitz ein, der die Burg weitgehend zerstört haben soll. Blitzeinschläge galten schon beim Schwarzen Veri als Zeichen der Strafe Gottes.
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