Die Namen der Städte in Oberschwaben stammen meist aus der Völkerwanderung. Manche Städtenamen sind aber älter oder verweisen auf ältere Zeiten, andere sind hingegen nicht alttradiert, sondern Neuschaffungen.
Manche Namen von Städten erinnern an die Hochkultur der Kelten, die von 800 v. C. bis ca. 100 n. C. im heutigen Oberschwaben ansässig war. Eintürnen ist vermutlich sogar sprachlich dem Keltischen entliehen. Auch wenn die Kelten viele heutige Siedlungen bereits bewohnten, ist der ursprüngliche Name der Orte verloren gegangen. Ein Beispiel stellt Bad Waldsee dar, also nur Waldsee. Es ist der See, an dem die Kelten siedelten, die damals Walah oder auch Welsch genannt wurden. Die meisten natürlichen Gegebenheiten wie Fluss-, See- oder Bergnamen haben aber noch ihren keltischen Charakter behalten. Die Donau beispielsweise oder der Bussen.
Ein relativ neuer Stadtname ist Friedrichshafen. Der Ort wurde 1811 erschaffen – aus Hofen und Buchhorn. Der Namensspender war der König von Württemberg Friedrich. Das hat tatsächlich lange Tradition, denn viele Ortschaften beziehen sich auf einen Personennamen. Ein Beispiel unter vielen ist der Ort Bihlafingen. Hier stand eine Person namens Bilolf Patron. Und das erfolgt meist mit der Endung ingen.
Die meisten Orte sind während der Völkerwanderung gegründet oder neu besiedelt worden. Als die Kelten von den Römern besetzt wurden, wurden die Orte latinisiert und als die Römer weggingen, konnte niemand mehr sagen, wie die Orte hießen. Die germanischen Stämme, die sich hier ansiedelten und sich Alemannen nannten, entstanden in dieser Zeit. Vermutlich war es eine Person, die das Sagen hatte und diese Person gab der Siedlung ihren Namen. Der Zusatz -ingen bezeugt, dass diese Person Bilolf hier Grundbesitz hatte. Das war alemannische Sitte. Also sind alle Orte, die auf -ingen enden, alemannischen Ursprungs.
Die Alemannen führten nicht selten Krieg mit anderen germanischen Stämmen. Das hatte schon zuvor Tradition und ebbte kaum ab. Ein konkurrierendes Völkchen waren die Franken. Diese Kultur nahm sehr bald den christlichen Glauben an. Unter dem Vorwand der Christianisierung eroberten die Franken Alemannien. Es gab eine wegweisende Schlacht bei Zülpich, nach der die Alemannen sich geschlagen geben mussten. Die Franken übernahmen die Gebiete der Alemannen.
Um die Gegend zu verwalten, gründeten die Franken neue Ortschaften. Diese Ortschaften endeten meist auf -haus oder -heim. Ein Beispiel dafür ist Altheim. Die Siedlungen wurden meist an verkehrstechnisch günstig gelegenen Positionen ab dem 7. bis ins 9. Jahrhundert gegründet. Nicht selten haben diese Ort eine Martinskirche, was ein Indiz für eine Gründung durch die Franken ist. Denn der Heilige Martin (aus Tours) war der höchste Heilige des Frankenreichs im Mittelalter.
Deshalb verweist -ingen also auf alemannische Ortsgründungen und -heim oder -haus auf fränkische Ortsgründungen.
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Das hab ich mich shcon immer mal gefragt!