Wollmatinger Ried

Das Wollmatinger Ried am Bodensee ist ein Naturerlebnis und bietet vieles zu entdecken!

Wenn man das artenreiche Wollmatinger Ried besuchen möchte, kann man auch mit dem Zug anreisen. Denn die Bahnhofsstation Reichenau (Baden) liegt direkt gegenüber dem Naturzschutzgebiet Wollmatinger Ried.

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Erkundung des Wollmatinger Rieds

Das Wollmatinger Ried befindet sich zwischen dem Ober- und dem Untersee des Bodensees; zwischen Reichenau und Konstanz. Das gesamte Areal hat den Namen “Wollmatinger Ried-Untersee-Gnadensee”, welches ein Naturschutzgebiet darstellt. Es befindet sich auch ein geteerter Rad- und Wanderweg am Rand: der Bodensee-Radweg.

Eine Autostraße, die Pirminstraße, zieht sich noch durch das Ried. Dabei handelt es sich um die Verbindungsstrecke zwischen Konstanz und Reichenau. Ansonsten ist das 767 Hektar große Ried aber unberührt, mit nur wenig begehbaren Wegen und damit ein schöner Erkundungsort. Führungen können mit der NABU Gruppe vorgenommen werden, sie dauern aber einige Stunden. Hunde dürfen nicht mitwandern. Auf eigene Faust darf man nicht ins Ried, denn man könnte im Untergrund stecken bleiben. Es geht jedoch auch um den Schutz von Flora und Fauna.

Dafür gibt es zwei Lehrpfade, sogenannte Infopfade, welche mit weiteren Wanderwegen rund um den Bodensee verbunden sind. Ein Weg führt entlang der Autostraße, ein weiterer Weg befindet sich am östlichen Rand, der Gottlieber Weg. Der Weg entlang der Pirminstraße führt zu einer Beobachtungsplattform “Schopflen”. Der Inhalt der Tafeln besteht aus Informationen über Natur, Tiere und Pflanzen im Ried. Der Ausgangspunkt befindet sich am ehemaligen Naturschutzzentrum Vogelhäusle. Das neue Naturschutzzentrum befindet sich im Bahnhof Reichenau (Baden).

Der Gottlieber Weg führt von der Kläranlage bis zum Seerhein beim gleichnamigen Ort Gottlieben. Der Tafelinhalt verrät viel über die Riedwiesen und über den Bodensee, ähnlich wie im Naturschutzzentrum Eriskirch. Besonders für die Kleinen gibt es Blässi, ein Blässhuhn, das mit kleinen Infos am Wegesrand aufwartet.

Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried 

Schon 1930 wurde das Wollmatinger Ried unter Naturschutz gestellt, zunächst nur für fünf Jahre, dann dauerhaft. So wurden im Laufe der Dekaden aus 465  Hektar über 300 Hektar Fläche mehr. Inzwischen ist die Grenze fast beim Einfluss des Rheins in den Bodensee. Zum geschützten Bereich gehören ebenso die beiden Inseln Triboldingerbohl (Langenrain) und Langbohl (Kopf).

Die Beschaffenheit des wasserreichen Geländes und die Unberührtheit begründen im Wollmatinger Ried den Lebensraum für etliche Tier- und Pflanzenarten; auch welche, die als bedroht gelten.

Die Infopfade informieren dabei auch über die Pflanzen hier, wie Schilf (der zuweilen über 500 Meter weit ins Wasser reicht) oder die rund 600 verschiedenen Arten von Farne und Blüten, sogar weiße Seerosen sind zu sehen. Andere Arten, die einst hier ansässig waren, sind verloren gegangen. Hier gibt es jedoch noch die Schmiele, den Hahnenfuß und das Bodensee-Vergissmeinnicht, wenn auch eher rar gesät. Auf den Riedwiesen findet man zuweilen auch Lauch, die Schwertlilie, Orchideen, Händelwurz, Knabenkraut, Enzian und Nelken. Auch die selten gewordene Siegwurzgladiole siedelt noch im Ried.

An Bäumen findet man im Ried die Schwarzpappel, die Silberweide, Ulmen oder Eichen. Doch die meisten höheren Gewächse sind Büsche, wie Kreuzdorn, Schneeball und Weiden.

Auch die Vogelkundigen kommen voll auf den Geschmack, so finden sich im Ried rund 290 Sorten, mit Vorzug Wasservögel. Jedoch gibt es auch die Nachtigall oder die Kohlmeise. Es ist ein wichtiger Ort für das Federvieh, denn sie brüten und überwintern hier am Bodensee. Man kann zuweilen bis zu 40.000 Vögel hier sehen.

Im Winter kann man die Reiher- und andere Entenarten, Graureiher, Fluss-Seeschwalben, Rohrdommeln, Lachmöwen, Wasserrallen sowie Blesshühner und Muscheln im und um das Wasser beobachten, denn das Wasser gefriert an dieser Stelle nicht. Und das fließende Gewässer ermöglicht einen hohen Sauerstoffgehalt. Andere Vögel im Ried sind der Haubentaucher, der Kiebitz, der Brachvogel, der Zwergtaucher und verschiedene Schwanarten.

Selbstverständlich finden sich hier auch Insekten. Vor allem Schmetterlinge sind hier anzutreffen. Derart soll es rund 330 Arten von Schmetterlingen geben, sowie eine Schar von Libellen und Heuschrecken. Auch wilde Bienen haben im Wollmatinger Ried ihr Zuhause gefunden. Die Insekten bieten reichlich Auswahl.

Das Wollmatinger Ried entstand, wie der Bodensee auch, als sich das Eis in die Berge zurückzog und das Schmelzwasser zurückließ. Im Wollmatinger Ried baute sich dadurch viel Sand auf, welcher wenig Wasser speichern kann. Das stellt den besonderen Schutz der Tiere dar, der aber durch die menschliche Nutzung abgebaut wurde. Das Ried ist ansonsten relativ flach, was zu regelmäßigen Überflutungen führt. Es wird von einigen Wassern gewaschen, Gräben und Bäche ziehen ebenso sich hindurch und münden im See.

Die hier häufig vorkommenden Kalkablagerungen, Schnecklisandà, sind die Reste von Blaualgen, deren Kalkausscheidungen sich um Schneckenhäuser ansammelten und wuchsen.

Wo ist das Wollmatinger Ried?

Wenn man eine Führung buchen möchte, wendet man sich den NABU. Je nach Jahreszeit kann man verschiedene Tiere und Wanderungen erfahren. Für eine Wanderung durch das sumpfige Gebiet empfiehlt sich unbedingt richtiges Schuhwerk, respektive Gummischuhe. Ebenso sollte an Sonnen- und Regenschutz gedacht werden und ob der Mücken, lange Klamotten.

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